Fotografieren im Harz? Lohnt sich das? Natürlich darf der Harz nicht mit den Alpen verglichen werden. Das wäre ungerecht. Dennoch bietet der Harz eine Vielzahl lohnenswerter Fotospots und Locations. Ein dichtes Netz an Wanderwegen führt den Wanderbegeisterten an wunderschöne Ecken in der Natur. Für den Fotografiebegeisterten gibt es im Harz eine Vielzahl an Fotospots mit unterschiedlichen Möglichkeiten: Ob Langzeitbelichtungen im Bodetal, Sonnenuntergänge auf der Roßtrappe oder die Milchstraße über der Teufelsmauer. Da ist für jeden etwas dabei. Nicht zuletzt bieten die Städte Wernigerode und Quedlinburg etliche Altstadt-Motive.
Fotografieren im Harz lohnt sich also!
Der Harz stand schon länger für einen Fototrip auf unserer Liste und so waren wir über ein verlängertes September-Wochenende im Ostharz unterwegs und stellen hier die fünf schönsten Fotospots vor. Zu jedem Fotospot geben wir immer ein paar Tipps für die beste Tageszeit sowie die empfohlene Fotoausrüstung.
Der Nationalpark Harz wurde im Jahr 2006 gegründet und umfasst eine Fläche von knapp 250 km². Der Nationalpark ist Teil des Mittelgebirges Harz und liegt in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. 97 Prozent der Nationalparkfläche ist bewaldet. Der Brocken ist mit einer Höhe von 1141 Metern die höchste und bekannteste Erhebung des Harzes. Die Flüsse Oker, Innerste, Bode und Ilse haben ihre Quellen im Harz.
Inhalt
Fotospot 1: Die Roßtrappe
Kurzinfo
Beste Fotozeit
- Morgens und abends jeweils zur goldenen und blauen Stunde
- Nachts
Fotoausrüstung
- Weitwinkelobjektiv für Panoramaaufnahmen
- Teleobjektiv für Detailaufnahmen
- Lichtstarkes Objektiv für Astroaufnahmen (optional)
- Verlaufsfilter (otional)
- Stativ (optional)
Einer der beeindruckensten Fotospots im Harz ist sicher der Ausblick ins Bodetal. Von der Rosstrappe, einem rund 400 Meter hohen Granitfels oberhalb des nördlichen Bodeausgangs, hat man einen wunderschönen Blick ins Tal und in die Ferne. Bei günstigen Wetterbedingungen kann man hier oben sogar das Rauschen der tief unten fließenden Bode hören. Vom Parkplatz aus sind es rund 500 Meter Fußweg vorbei an verschiedenen Ausblicken bis zum Aussichtspunkt Rosstrappe. Alternativ kann man mit dem Sessellift von Thale zum Parkplatz Rosstrappe fahren. Lohnenswert sind natürlich die Zeiten zum Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang, zu denen das Licht am schönsten ist. Netter Nebeneffekt: du bist fast alleine.
Der Fotospot eignet sich in erster Linie für Weitwinkel- und Panoramaaufnahmen. Einzelne Felsen können auch mit einem leichten Tele schön freigestellt werden. Für die Astrofotografie solltest du ein möglichst lichtstarkes Objektiv dabei haben.
Tipp: Packe deine Sachen nicht gleich zusammen, wenn die Sonne hinter dem Horizont verschwunden ist, sondern warte unbedingt die blaue Stunde ab. Mit etwas Glück werden die Farben noch etwas bunter und knalliger. Die meisten machen den Fehler und verlassen den Spot „fluchtartig“, sobald die Sonne verschwunden ist. Wenn du noch länger bleibst, kannst du den Fotospot auch für Astroaufnahmen nutzen.
Fotospot 2: Das Bodetal
Kurzinfo
Beste Fotozeit
- Vormittags oder ganztags bei bewölktem Himmel
Fotoausrüstung
- Weitwinkelobjektiv
- Teleobjektiv (leichtes Tele um die 70mm Brennweite)
- Graufilter (z.B. ND 0.9 oder ND 1.2)
- Stativ
Zwischen Blankenburg und Quedlinburg liegt der Ort Thale. Idealer Ausgangspunkt für Wanderungen durch das Bodetal. Von hier aus erstreckt sich entlang der Bode das gleichnamige Tal. Viele Wanderwege führen tief ins Tal hinein.
Die Bode schlängelt sich durch das Tal und rauscht über große und kleine Steine. Je nach Wasserstand bilden sich unterschiedlich große Felsstufen. Es bieten sich unzählige Fotospots für Langzeitbelichtungen. Hier kann man sich schnell verzetteln. Wer etwas mehr Zeit hat, kann die Strecke entlang der Bode z.B. bis Treseburg wandern. Das um 1890 erbaute Hotel Bodeblick bietet dort aufgrund der Lage und der Architektur eine weitere lohnenswerte Fotolocation. Durch eine Furt kann die Bode unweit des Hotels durchquert werden. Aber Vorsicht: der Untergrund ist rutschig und die Strömung in Abhängigkeit vom Wasserstand unterschiedlich stark. Wer es weniger abenteuerlich mag, nimmt einfach den Weg über die Fußgängerbrücke.
Fotospot 3: Das Ilsetal
Kurzinfo
Beste Fotozeit
- Vormittags oder ganztags bei bewölktem Himmel
Fotoausrüstung
- Weitwinkelobjektiv
- Teleobjektiv (leichtes Tele um die 70mm Brennweite)
- Graufilter (z.B. ND 0.9 oder ND 1.2)
- Stativ
Ins Ilsetal gelangt man am besten vom Wanderparkplatz in Ilsenburg. Der Ort liegt zwischen Wernigerode und Bad Harzburg. Die Ilse entspringt am Brocken. Der Wanderweg führt einen direkt am Bachlauf entlang. Ähnlich dem Bodetal bieten sich hier wieder unzählige Motive für Langzeitbelichtungen, wie die Ilse über Stock und Stein fließt. Ingesamt wirkt die Gegend etwas lieblicher als im Bodetal. Diverse Brücken ermöglichen das Überqueren der Ilse. Wer auf den Brocken möchte, kann die höchste Erhebung im Harz entlang des Heinrich-Heine-Wegs erklimmen. Die Entfernung von Ilsenburg beträgt rund 11 Kilometer.
Fotospot 4: Die Teufelsmauer
Kurzinfo
Beste Fotozeit
- Morgens und abends jeweils zur goldenen und blauen Stunde
- Nachts
Fotoausrüstung
- Weitwinkelobjektiv
- Teleobjektiv für Detailaufnahmen
- Lichtstarkes Objektiv für Astroaufnahmen (optional)
- Verlaufs- und Graufilter (optional)
- Stativ (optional)
Im nördlichen Harzvorland verläuft unweit von Thale die Teufelsmauer. Die aus hartem Sandstein bestehende Felsformation tritt auf einer Länge von 20 Kilometern an drei Stellen zu Tage. Die Teufelsmauer gehört übrigens zum 1935 gegründeten Naturschutzgebiet Teufelsmauer und Bode nordöstlich Thale und zählt zu den ältesten Naturschutzgebieten Deutschlands.
Für Fotografen sind vor allem die Formationen Hamburger Wappen nahe Timmenrode sowie Mittelsteine und Königstein in der Nähe von Weddersleben interessant. Besonders die abendliche Stimmung lohnt den Besuch, da die Felsen von der untergehenden Sonne angeleuchtet werden. Beide Fotospots sind jeweils von einem Parkplatz bequem zu erreichen.
Speziell für Astrofotografen eignet sich die Formation bei Weddersleben, wenn in der Nacht die Milchstraße über der Teufelsmauer steht. Die umliegenden Dörfer sorgen zwar für etwas Lichtverschmutzung aber davon sollte man sich nicht entmutigen lassen.
Fotospot 5: Das Schloss Wernigerode
Kurzinfo
Beste Fotozeit
- Abends zur goldenen und blauen Stunde
Fotoausrüstung
- Weitwinkelobjektiv
- Teleobjektiv für Detailaufnahmen
- Stativ (optional)
Zum Schluss stellen wir noch einen kulturellen Fotospot im Harz vor. Das Schloss Wernigerode thront hoch über der Stadt und erhielt sein heutiges Erscheinungsbild nach umfangreichen Umbaumaßnahmen zum Ende des 19. Jahrhundert. Eine erste Burganlage wurde an der selben Stelle bereits zu Beginn des 12. Jahrhunderts angelegt. Seit 1930 ist das Schloss in Teilen für Besucher zugänglich.
Den schönsten Blick auf das Schloss hat man vom Agnesberg, einer kleinen Lichtung etwas oberhalb des Schlosses. Auch den Brocken kann man von hier oben aus gut sehen. Besonders in den Abendstunden insbesondere zur blauen Stunde herrscht eine schöne Stimmung, wenn nach und nach die Lichter in der dahinter liegenden Altstadt angehen.
Wernigerode hat natürlich noch mehr zu bieten als das Schloss. Die Altstadt mit dem Rathaus ist in jedem Fall einen Besuch wert und bietet weitere interessante Motive.
Eine schöne Auswahl an Bildern und Spots! Gefällt mir.
Danke für dein Feedback, Oliver.
tolle Seite Danke
Vielen Dank für dein Feedback. Es freut uns, wenn wir dir ein paar hilfreiche Informationen geben konnten.