Flüge buchen – Tipps und Hinweise

Die Suche nach dem optimalen Flug gestaltet sich meist schwierig. Das Angebot ist groß und die Unterschiede der Zusatzleistungen immens. Zu allem Überfluss schwanken die Flugpreise je nach Flugziel sogar stündlich. Damit dir beim Buchen der Flüge die Vorfreude auf deine Reise nicht vergeht, gibt dir dieser Artikel einige Tipps und Tricks wie du entspannt zu deinem Flug findest.

Seychellen, 2016

Im ersten Teil der Artikelserie „Wie du deine Reise planst“ beschäftigen wir uns mit dem Thema „Flüge suchen und buchen“. Wir erläutern, wie wir nach Flügen suchen und wie du zum (günstigsten) Flugticket kommst. Darüber hinaus geben wir weitere Tipps zum Thema „Fliegen“.

Die Suche nach dem richtigen Flug

Nachdem das Reiseziel gefunden ist, folgt der erste wichtige Schritt bei der Reiseplanung: das Buchen der Flüge.

Preise beobachten

Flugpreise sind äußerst dynamisch und ändern sich täglich, ja sogar stündlich. Wir empfehlen daher, die Preise über einen gewissen Zeitraum am Markt zu beobachten, um zunächst ein Gefühl für das Preisniveau zu bekommen. Idealerweise checkst du über das Jahr immer mal wieder potentielle Destinationen, die grundsätzlich interessant erscheinen. Somit hast du schon mal einen groben Richtwert und fängst nicht immer bei Null an, wenn eine konkrete Reise ansteht. Zusammen mit den Erfahrungen aus vergangenen Flügen lernst du auf diese Weise, Flugpreise besser einzuschätzen. Folgende Metasuchmaschinen können wir für die Flugsuche empfehlen:

Eine übersichtliche Darstellung der Flugpreise bietet Skyscanner an. Hier kannst du dir die Flugpreise über einen gesamten Monat anzeigen lassen. Wer flexibel ist und nicht an einen bestimmten Wochentag gebunden ist, kann sich hier schnell und unkompliziert die günstigsten Flüge heraussuchen. Swoodoo und Idealo Flug bieten umfangreiche Suchkriterien sowie die Möglichkeit für die Suche von Gabelflügen an. Swoodoo ermöglicht auch die Suche von Multistopp-Verbindungen. Alle Suchmaschinen sind auch als App für iPhone und Android erhältlich.

Tipp: Spätestens einige Wochen vor dem tatsächlichen Buchen der Flüge solltest du vorsichtig mit häufigen Suchanfragen über die Metasuchmaschinen sein. Viele Suchmaschinen arbeiten mittlerweile mit intelligenten Algorithmen, die das Suchverhalten der Anwender analysieren. Das häufige Abfragen derselben Flugverbindung über dieselbe IP-Adresse kann indirekt dazu führen, dass der Flugpreis steigt. Um dies zu vermeiden, solltest du entweder unterschiedliche Endgeräte (PC, Tablet, Smartphone) verwenden oder versuchen, deine IP-Adresse zu verschleiern.

Den (günstigsten) Flug finden

Nachdem du die Preise eine Weile beobachtet hast, kannst du dich nun an die eigentliche Suche machen. Zuvor solltest du jedoch folgende Faktoren beachten, die den Flugpreis beeinflussen:

  • Saison: Prüfe, ob du wirklich in der Hauptferienzeit reisen musst oder ob es ggf. Alternativen gibt. Wer in der Hauptsaison fliegt, zahlt meist einen deutlichen Aufschlag.
  • Flugtage: Es gibt teure und weniger teure Flugtage. Teure Flugtage sind Freitag und Samstag. Wer auf Dienstag oder Mittwoch ausweichen kann, fliegt meist günstiger.
  • Flugzeit: Schnelle Verbindungen ohne lange Wartezeiten bei Zwischenstopps sind meist teurer als solche, mit langen oder sehr langen Wartezeiten. Wem das egal ist, kann hier bares Geld sparen und hat sogar die Möglichkeit, lange Wartezeiten mit einer interessanten Stadtbesichtigung zu überbrücken.
  • Umbuchbarkeit: Flexibilität gibt es nicht zum Nulltarif. Wer seine Flüge zu jeder Zeit umbuchen möchte, zahlt deutlich mehr. Aber ist diese Flexibilität überhaupt notwendig? Schließlich checken wir vorher gründlich alle Termine und buchen nur dann wenn alles passt. Für unvorhergesehene Ereignisse wie z.B. Krankheit haben wir eine Reiserücktrittversicherung, die im Ernstfall alle angefallenen Kosten übernimmt. Umbuchen ist für uns also kein Thema.

Neben dem Flugpreis spielt für uns auch die Wahl der Airline eine wichtige Rolle. Wir vermeiden es grundsätzlich mit unsicheren Airlines zu fliegen und orientieren uns dabei an den Empfehlungen des Auswärtigen Amts.

Manchmal lohnt auch der Blick auf die Webseite einiger Airlines: hier verstecken sich oftmals Specials, die über die Suchmaschinen nicht oder nur sehr schwer gefunden werden. So bietet z.B. Qantas Flüge innerhalb Australiens und Neuseelands zu einem sehr günstigen Tarif an, wenn gleichzeitig ein Flug aus „overseas“ gebucht wird. Auch KLM und Emirates haben immer wieder interessante Specials oder Kombi-Angebote.

Exkurs: Multistopp- und Gabelflüge

Eine interessante Variante ist ein sog. Gabelflug (Open Jaw Flight). Hierbei buchst du den Rückflug von einem anderen Flughafen als den Zielflughafen auf deinem Hinweg. Diese Variante ist meist nicht viel teurer als ein normales Hin- und Rückflugticket, bietet jedoch die Flexibilität, die Strecke zwischen Ankunftsort und Abflugort z.B. mit einem Mietwagen (sog. Einwegmiete) als spannenden Roadtrip zurückzulegen.

Bei Multistopp- oder Gabelflügen bieten die Suchmaschienen oftmals Verbindungen mit unterschiedlichen Airlines an. Das ist grundsätzlich kein Problem, jedoch solltest du dir im Klaren sein, dass es z.B. bei Flugausfällen oder Verspätungen zu Problemen kommen kann, wenn der Anschlussflug nicht mehr erreicht wird. Werden hingegen alle Flüge von derselben Airline oder einer entsprechenden Partnerairline (Codesharing) durchgeführt, wird dieses Risiko minimiert. Diese Sicherheit bezahlst du meist aber mit einem etwas höheren Flugpreis. Hier muss jeder selbst abwägen.

Den Flug buchen

Hast du dich für einen Flug entschieden, wirst du nach der Auswahl über eine der Metasuchmaschinen (s.o.) an ein externes Buchungsportal weitergeleitet. Der nun angezeigte Preis kann unter Umständen von dem zuvor in der Suchmaschine abweichen. Das kann folgende Ursachen haben:

  1. Der Flug ist zu den genannten Konditionen nicht mehr erhältlich
  2. Die Gepäckoptionen haben sich geändert
  3. Die Bezahlmethode hat sich geändert

Während Punkt 1) noch halbwegs plausibel erscheint, bedarf es bei den anderen Punkten einer kurzen Erklärung. Da sich die Airlines untereinander in einem extremen Wettbewerb befinden, versucht jeder den Fluggast durch Lock-Angebote für sich zu gewinnen. Das geschieht meist über den Preis. Geblendet durch einen scheinbar günstigen Preis wird der Fluggast auf ein Angebot gelenkt. Doch plötzlich enthält das Angebot kein Aufgabe- oder Handgepäck und muss teuer hinzugebucht werden, sehr ärgerlich. Achte daher explizit auf die im Flugpreis enthaltenen Gepäckstücke. Viele Suchmaschinen (z.B. Swoodoo) bieten diese Option bereits in ihrer Suchmaske an.

Ein ähnliches Prinzip verfolgen die Buchungsplattformen, über die der Flug letztendlich gebucht wird. Hier werden dem Kunden Rabatte gewährt, wenn sich dieser für eine bestimmte Bezahlmethode entscheidet. Hier muss jeder selbst entscheiden, was ihm der Rabatt wert ist. Wir zahlen unsere Flüge ausschließlich mit unserer Kreditkarte oder PayPal. Die Bestellung einer speziellen Kreditkarte im Rahmen des Ticketkaufs macht in unseren Augen keinen Sinn, um ein paar Euro beim Flug zu sparen.

Am Ende des Buchungsvorgangs erhältst du vom Buchungsportal oder der Airline (je nachdem wo du gebucht hast) eine Bestätigungs-E-Mail mit dem Buchungscode. Gratulation, du hältst das Ticket für deine Reise in den Händen!

Tipp: Wer mit wenig Gepäck auskommt, muss ggf. nicht für jeden Mitreisenden ein Gepäckstück aufgeben. Wer nur mal eben schnell für einen Kurztrip fliegt, kommt evtl. sogar nur mit einem Handgepäckstück aus. Beides spart bares Geld und ist gerade bei den Billigfluggesellschaften attraktiv.

Wem der Sitzplatz egal ist, lässt sich einen Platz automatisch zuweisen und kann so noch etwas sparen. Auch dieses Procedere ist meist bei Billigfluggesellschaften möglich, bei denen die individuelle Sitzplatzwahl kostenpflichtig ist.

Vor dem Abflug

Nachdem du deinen Flug erfolgreich gebucht und hoffentlich einen guten Preis erzielt hast, kannst du dich nun erstmal entspannt zurücklehnen und weitere Details deiner Reise in Ruhe planen.

Reisedokumente

Erkundige dich frühzeitig nach den erforderlichen Einreisebestimmungen für dein Reiseziel. In erster Linie sind das natürlich die Gültigkeit der Reisedokumente (Reisepass, Personalausweis) sowie ggf. die erforderlichen Einreisevisa. Es gibt jedoch auch kuriose Bestimmungen, wie das Beispiel Seychellen zeigt: alle Reisenden müssen eine Unterkunft für den kompletten Reisezeitraum nachweisen. Andernfalls endet die Reise schon bevor sie begonnen hat, nämlich am Abflugort.

Sitzplätze

Wenn du nicht schon bei der Buchung deine Sitzplätze ausgesucht hast, solltest du dich nach der Buchng damit beschäftigen. Viele Airlines bieten an, die Sitzplätze vor dem Abflug online zu reservieren. Dies spart am Abflugtag nicht nur Zeit sondern mindert auch das Risiko, am Check-In Schalter nur noch die ungeliebten Restplätze zugewiesen zu bekommen. Der Zeitpunkt, wann dies frühestens möglich ist, variiert und ist von der jeweiligen Airline abhängig.

Gepäck

Spätestens bevor du deine Koffer packst, solltest du dich mit den Gepäckrichtlinien sowie der Freigepäckmenge für Aufgabe- und Handgepäck vertraut machen. Wer sich hier auf fehlerhafte Angaben verlässt, zahlt am Ende unter Umständen mächtig drauf. Jedes zusätzliche nicht angemeldete Kilogramm Gepäck lässt sich die Airline kräftig bezahlen. Gerade bei Billigfluggesellschaften sind Anzahl, Maße, Gewicht und Toleranz oftmals gering. Wer mit Sport- oder Sperrgepäck reist, sollte sich ohnehin vor der Buchung bei der Airline über die dort geltenden Bestimmungen erkundigen.

Nach der Landung

Ist das Flugzeug gelandet und in seiner Parkposition zum Stehen gekommen, wird es schnell ungemütlich: die Leute stehen sofort, kramen in den oberen Ablagefächern nach ihrem Gepäck und rempeln sich gegenseitig an. Es wirkt immer so, als wolle jeder der erste sein, der das Flugzeug verlässt. Aber: keiner wird das Flugzeug verlassen können bevor nicht die Flugzeugtür geöffnet und alle erforderlichen Checks für den sicheren Ausstieg abgeschlossen wurden. Also: lehn dich zurück, schließlich bist du im Urlaub. Packe in der Zwischenzeit in Ruhe deine Sachen zurück ins Handgepäck und überleg dir, welchen Weg du einschlagen willst (Anschlussflieger, Immigration, Mietwagen, etc.) und lege dir die dafür notwendigen Unterlagen zurecht.

Nach dem Verlassen des Flugzeugs, steht für die meisten Reisenden der Weg zur Gepäckausgabe (Baggage Claim) an. Wir haben oft genug beobachtet, wie die Leute regelrecht zum Gepäckband gestürmt sind, um anschließend lange auf ihre Gepäckstücke zu warten. Daher gilt auch hier: wer als erster dort ist, wartet womöglich am längsten. Schließlich muss das Gepäck zunächst den Weg aus dem Flugzeug ins Terminal finden. Und das kann dauern. Warum also unnötige Zeit am Gepäckband verschwenden. Hole in der Zwischenzeit lieber deinen Mietwagen ab, decke dich am nächsten Geldautomaten mit etwas Bargeld für die ersten Tage ein oder nutze die Waschräume, um dich frisch zu machen. Danach kannst du immer noch ans Gepäckband gehen. In den meisten Fällen konnten wir im Anschluss unser Gepäck direkt entgegennehmen und den Flughafen auf dem schnellsten Weg verlassen.

Tipp: Überprüfe deine Gepäckstücke auf äußere Beschädigungen. Es kann immer vorkommen, dass Koffer oder Taschen während der Verladung beschädigt werden. In diesem Fall dokumentiert die Beschädigungen und meldet diese umgehend bei der jeweiligen Airline. Je nach Airline erhältst du eine Entschädigung.

Falls du Mitglied bei einem der Vielfliegerprogramme bist und die Meilen nachträglich gutschreiben lassen möchtest, bewahre die originalen Bordkarten solange auf, bis die Meilen von der Airline gutgeschrieben wurden. Einige Airlines verlangen noch Kopien der Boardkarten bzw. die Ticketnummer.

Fliegen mit Babys oder Kleinkindern

Fliegen mit Babys oder Kindern erfordert vorab zwar etwas mehr Organisation, ist aber keineswegs komplizierter oder problematischer als ein Flug für zwei Erwachsene. Viele Airlines bieten gerade für Kinder unter 2 Jahren deutliche Vergünstigungen und kostenlose Annehmlichkeiten (z.B. Babybett, zusätzliches Freigepäck, Babynahrung) an. So kostet z.B. ein Flug mit Emirates/Qantas von Deutschland nach Neuseeland nur knapp 100 Euro pro Kind (Stand: 2018). Bei diesen Angeboten besteht allerdings  kein Anspruch auf einen Sitzplatz und das Baby bzw. Kleinkind muss auf dem Schoss sitzen. Da jede Airline ihre eigenen Preise und Richtlinien hat, solltest du dich vorher bei der betreffenden Airline über die dort geltenden Bedingungen genau informieren. Weitere Tipps und Hinweise zum Fliegen mit Kindern können hier nachgelesen werden.

Babybett (Basinette)

Einen besonders angenehmen Service bieten z.B. Emirates oder Qantas auf Langstreckenflügen: wer hier einen Flug mit einem Baby oder Kleinkind bucht, erhält (soweit verfügbar) automatisch einen Platz in einer der ersten Reihen. Vorteil: Platzangebot und Beinfreiheit sind hervorragend, da die Sitzplätze direkt hinter einer Trennwand liegen an der ein kleines Babybett (Basinette) befestigt werden kann, das kostenlos durch die Airline zur Verfügung gestellt wird, sehr praktisch! Wer sich unsicher ist, ob die Plätze automatisch zugeteilt wurden, kontaktiert die Airline nach erfolgter Buchung und weist noch einmal explizit auf die gewünschten Sitzplätze mit Babybett hin.

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Mehr Informationen zur Reiseplanung findest du in unserer Artikelserie zu folgenden Themen:

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