Deine erste Islandreise – Tipps und Planungshilfen

Du warst noch nie in Island möchtest aber unbedingt dorthin? Du suchst nach Anregungen für deine Reise in das Land aus Feuer und Eis? Individuelles Reisen und Planen gefällt dir und du möchtest Tipps erhalten, wie du deine erste Reise nach Island organisierst? Dann bist du hier genau richtig. Dieser Artikel richtet sich in erster Linie an Island-Neulinge bzw. diejenigen, die das erste Mal in dieses beeindruckende Land reisen.

Island, 2015

Der Kirkjufellsfoss auf der Halbinsel Snæfellsnes

Nach mehreren auch längeren Aufenthalten auf Island in den letzten 15 Jahren möchten wir dir mit diesem Artikel Tipps und Hilfestellungen für deine erste Reise nach Island geben. Das Land der Trolle und Elfen hat mit seiner schroffen Schönheit im hohen Norden eine immense Anziehungskraft. Die raue Natur mit vielen spektakulären Highlights wie den Geothermalgebieten, unzähligen Wasserfällen oder den großen Gletschern ist in Europa einzigartig.

In diesem Artikel geben wir Tipps zu Reisezeit, Reisedauer und möglichen Routen, um Island bestmöglich zu entdecken. Darüber hinaus behandeln wir die Themen Unterkunft und Mietwagen. Im Kern des Artikels beschäftigen wir uns mit der Routenplanung. Aus Gründen der Übersichtlichkeit stellen wir einzelne Regionen in Island vor und geben Tipps zu deren Highlights.

Beste Reisezeit für Island

Nachdem Island aufgrund der Lage nahe des nördlichen Polarkreises lange Zeit ein Sommerurlaubsziel war, hat sich dies in den letzten Jahren stark gewandelt. Grundsätzlich bietet Island zu jeder Jahreszeit Potential für eine gelungene Reise. Dennoch empfehlen wir für eine erste Islandreise die Monate Mai bis September. In dieser Zeit sind die Tage lang, das Wetter etwas reisefreundlicher und im Normalfall alle Regionen entlang der Ringstraße erreichbar.

Die Monate Juni bis August bilden den isländischen Sommer. In dieser Zeit ist der Touristenstrom in Island am größten. Mai und September sind auf Island schon deutliche Übergangsmonate, in denen durchaus noch oder schon wieder Schnee fallen kann. Für eine Reise entlang der Ringstraße ist dies unserer Meinung nach aber kein Hinderungsgrund. Wer den großen Touristenmassen im Sommer entgehen möchte, findet hier noch gute Bedingungen. Fahrten ins Hochland werden aber vermutlich nicht möglich sein. Die Hochlandpisten werden jedes Jahr abhängig von den Witterungsbedingungen geöffnet. Als Anhaltspunkt gilt: das Hochland ist zwischen Mitte Juni und Mitte August befahrbar. Aktuelle Informationen zur Befahrbarkeit der Straßen findest du bei der Icelandic Road and Coastal Administration.

Die Wintermonate bieten sich für eine erste Islandreise nur eingeschränkt an. Die Tage sind äußerst kurz und das Wetter unberechenbar. Bei regelmäßig vorkommenden Schneestürmen ist es durchaus üblich, dass auch Teile der Ringstraße nicht passierbar sind. Die Planung eines Roadtrips ist daher nicht zu empfehlen. Hier würden wir eher einen stationären Aufenthalt im Großraum Reykjavik empfehlen. Da Island nahe des Polarkreises liegt, können im Winter beeindruckende Nordlichter beobachtet werden – vorausgesetzt das Wetter spielt mit und der Himmel ist klar.

Island, 2015, Highlights

Hinter dem Seljalandsfoss

Wieviel Zeit sollte ich für meine erste Islandreise einplanen?

Auch für Island gilt unser Motto „Auch der längste Urlaub ist immer zu kurz!“. Meist ist die zur Verfügung stehende Zeit durch äußere Gegebenheiten beschränkt. Wie lange habe ich Urlaub? Wie lang sind die Ferien? Es stellt sich also eher die Frage, was kann ich in der mir zur Verfügung stehenden Zeit alles schaffen.

Vorausgesetzt du hast mindestens zwei Wochen Zeit, empfehlen wir dir eine Rundreise entlang der Ringstraße. Tipps zur genaueren Planung findest du im Abschnitt „Die Routenplanung“. Auch in weniger als zwei Wochen schaffst du sicherlich eine Rundreise entlang der Ringstraße. Dies ist dann allerdings mit viel Fahrerei verbunden und du wirst eher das Gefühl haben, durch das Land zu rauschen. Wir empfehlen dir dann lieber im Süden zu bleiben. Viele der touristischen Highlights befinden sich in der Region zwischen Reykjavik und Höfn, so dass es dir leicht gelingen wird, hier eine unvergessliche Zeit zu verbringen und viele unterschiedliche Facetten Islands kennen zu lernen.

Die Anreise nach Island

Mit etwa vier Stunden Flugzeit von Deutschland aus ist Island ein schnell erreichbares Ziel. Von einigen deutschen Flughäfen werden Direktflüge nach Keflavík angeboten. Die Preise können hierbei stark variieren. Grundsätzlich lassen sich mit etwas Geduld und einer gewissen Flexibilität günstige Flüge finden. Tipps, wie wir unsere Flüge buchen, findest du in unserem Artikel.

Außerdem gibt es eine wöchentliche Fährverbindung von Hirtshals in Norddänemark nach Seyðisfjörður in den Ostfjorden Islands. Die einfache Fahrt von Dänemark über Torshavn (Faröer-Inseln) nach Island benötigt drei Tage. Dies lohnt sich also wirklich nur bei einem längeren Aufenthalt mit dem eigenen Fahrzeug. Es besteht die Möglichkeit in Torshavn für einige Stunden die Fähre zu verlassen oder einen mehrtägigen Zwischenstopp einzulegen.

Tipps zur Planung deiner Route durch Island

Die meisten Island-Neulinge werden bei ihrer Reise mit dem Flugzeug am Flughafen Keflavík auf der gleichnamigen Halbinsel südlich der Hauptstadt Reykjavík ankommen. Problemlos kann am Flughafen ein Mietwagen übernommen werden, so dass schon die Abfahrt vom Flughafen der Beginn eures Roadtrips sein wird. Islands Hauptstraße ist die Ringstraße, die einmal um die Insel herumführt und hervorragend als Basis für eine erste Islandreise geeignet ist, da viele Highlights in der Nähe der Ringstraße liegen. Bleibt also nur die Frage zu klären, bereise ich die Insel im oder gegen den Uhrzeigersinn. Wer mit dem Zelt reist hat den Vorteil, dies spontan von den Wetterbedingungen abhängig machen zu können. Alle anderen sollten sich dies vor der Abreise überlegen, da Unterkünfte insbesondere in den Sommermonaten vorgebucht werden müssen. Eine Empfehlung unsererseits gibt es hier nicht. Im Folgenden stellen wir einzelne Regionen in Island kurz vor und geben Tipps zu lohnenswerten Highlights.

Die Regionen „Islands Osten“, „Islands Norden“ und „Snæfellsnes“ sind noch in Arbeit  und folgen in Kürze.

Die Westfjorde Islands bieten zwar viele tolle Ziele, benötigen aber auch einige Zeit, so dass wir empfehlen auf einer ersten Islandreise von maximal drei Wochen, die Westfjorde erst einmal auszulassen und sich zunächst auf die anderen Regionen zu konzentrieren. Die Westfjorde sind dann ein lohnenswertes Ziel für die zweite oder dritte Islandreise.

Das Hochland Islands lässt sich nur in den Sommermonaten und dann auch nur mit einem 4×4-Fahrzeug bereisen. Natürlich hat es seinen ganz besonderen Reiz. Für eine errste Islandreise ist es aber nicht unbedingt notwendig. Island bietet viele tolle Ausflugsziele, die deutlich einfacher zu erreichen sind und nicht weniger spektakulär sind. Für einen ersten Eindruck des Hochlands kannst du auch an einer geführten Tour z.B. nach Landmannalaugar teilnehmen. „Einsteiger“-Routen in das Hochland sind die Kjölur Route (35) und die Kaldidalur-Route (550). Beide sind keine F-Straßen mehr und dürfen daher grundsätzlich mit einem normalen PKW befahren werden. Aber Achtung: Die meisten Mietwagenfirmen schließen diese beiden Straßen für Fahrzeuge ohne 4×4-Antrieb explizit aus!

Die Unterkünfte

Wenn du auf der Suche nach günstigen Unterkünften bist, wirst du bald merken, dass dies auf Island sehr schwierig ist. Island ist ein sehr teures Reiseland und wenn du nicht unter einfachsten Bedingungen übernachten möchtest oder mit dem Zelt unterwegs bist, musst du schon mit mindestens 100 € die Nacht für ein einfaches Doppelzimmer rechnen. Grundsätzlich empfehlen wir, die Unterkünfte insbesondere in den Sommermonaten vorzubuchen. Das mindert zwar die wünschenswerte Flexibilität, garantiert dir aber einen sicheren Schlafplatz für die Nacht, ohne deinen Tag mit einer sehr aufwendigen und im Zweifel erfolglosen Suche nach einer Unterkunft zu verbringen. Island ist mittlerweile ein so beliebtes Reiseland, dass Spontanbuchungen selbst in der Nebensaison schwierig und in der Hauptsaison nahezu unmöglich sind. Im Großraum Reykjavik ist die Auswahl der Unterkünfte groß. Hier findest du neben Hotels, kleinere Pensionen oder auch Farmunterkünfte im Umland. In den entlegeneren Regionen wird die Auswahl immer kleiner.

Island, 2015, Highlights

Torfhäuser von Laufás

Privatunterkünfte

Wir haben gute Erfahrungen mit Bed and Breakfast Unterkünften bei Privatpersonen oder auf Farmen gemacht. Neben einem bezogenen Bett bieten diese dir morgens ein teils typisch isländisches Frühstück und du kannst den Tag gut gestärkt beginnen. Außerdem kommst du so oft in direkten Kontakt mit den Isländern oder anderen Urlaubern und erhältst so spannende Einblicke in das isländische Leben und wertvolle Tipps für die weitere Urlaubsgestaltung. Wie wir unsere Unterkünfte finden, kannst du hier lesen.

Hotels

Da wir grundsätzlich keine Hotel-Urlauber sind, können wir dir hierzu auch für Island keine guten Tipps geben. Eine vergleichsweise günstige Hotel-Alternative im Sommer sind die Edda-Hotels. Hierbei handelt es sich meist um Schulen und Internate, die in den Sommermonaten als Hotels bewirtschaftet werden. Eine Empfehlung können wir hier aber nicht aussprechen, da wir diese noch nicht genutzt haben.

Zelt oder Camper

Maximale Flexibilität bietet dir natürlich die Reise mit Zelt oder Camper. Auch für uns eigentlich die schönste Reisemöglichkeit für einen Roadtrip in Skandinavien. Für Island haben wir uns aber bewusst dagegen entschieden. Unser Hauptargument ist hierbei das unbeständige Wetter. Wie schon gesagt, musst du auf Island mit äußerst unbeständigem, regnerischem und stürmischem Wetter auch im Sommer rechnen. Das ist für uns persönlich einfach kein Wetter zum Campen. Wenn du aber viel mit dem Zelt unterwegs bist, dich auch Dauerregen und Sturm nicht schrecken können und du eine qualitativ hochwertige Ausrüstung hast, kannst du Island auch sehr gut auf diese Weise bereisen. Beachte bitte, dass das Übernachten nur auf ausgewiesenen Campingplätzen oder mit Erlaubnis der Grundbesitzer erlaubt ist.

Island, 2015, Highlights

Lavafeld des Leirhnjúkur

Der Mietwagen

Früher oder später stellt sich die Frage danach, wie bewege ich mich auf Island fort. Grundsätzlich bieten verschiedene Busunternehmen wie z.B. Straeto , SBA, oder Sterna Verbindungen an. Buspässe bieten hierbei die Möglichkeit mit einem Ticket die gesamte Insel zu befahren, allerdings legt man sich hierbei meist auf eine Fahrtrichtung fest. Entlang der Ringstraße kann dies ganz gut funktionieren, aber hierbei bist du doch sehr auf die angebotenen Verbindungen angewiesen und verlierst einen hohen Anteil der von uns so geschätzten Flexibilität. Wir haben diese Art des Reisens daher für uns ausgeschlossen und sind immer mit einem Mietwagen unterwegs. Wie wir unseren Mietwagen finden, kannst du hier nachlesen.

Aufgrund der besonderen Straßen- und Witterungsverhältnisse gibt es einige Dinge, die du beim Autofahren auf Island beachten solltest. Informiere dich in dem sehr unterhaltsamen Video „Driving with Elfis – Safetravel on icelandic roads“ der „Icelandic Transport Authority„.

Brauche ich einen 4×4-Wagen?

Auf der Suche nach einem Mietwagen wirst du vermutlich zuerst über die Preise stolpern. Ja es ist richtig: Mietwagen auf Island sind ein teures Vergnügen. Noch teurer wird es, wenn du dich für einen 4×4-Wagen entscheidest. Hier musst du schon für einen kleinen „Jimny“ mit rund 60 bis 100 € pro Tag (je nach Versicherungspaket) in der Hauptsaison rechnen. Aber brauchts du wirklich einen 4×4-Wagen für deine erste Islandreise? Sofern du entlang der Ringstraße reist und keine Abstecher ins Hochland machen möchtest, sagen wir Nein.

Insbesondere im Süden sind die meisten größeren Straßen Islands gut ausgebaut und asphaltiert. Wenn man auch mal den ein oder anderen Abstecher von der Ringstraße macht, kommt man aber zwangsläufig auch mit Schotterstraßen in Kontakt. Bei entsprechend vorsichtiger Fahrweise ist dies aber auch mit einem normalen PKW absolut kein Problem. Solltest du in den Wintermonaten reisen, sieht dies ggf. anders aus. Hier kann ein 4×4-Wagen durchaus Vorteile haben, da selbst auf der Ringstraße häufig Passagen verweht oder gar unbefahrbar sind.

Island, 2015, Highlights

Fjallsárlón

Fazit

Island ist ein grandioses Reiseziel für Naturliebhaber und Fotografen. Für eine erste Islandreise empfehlen wir dir die Monate Mai bis September. Umrundest du Island entlang der Ringstraße, kommst du an vielen atemberaubenden Highlights direkt vorbei. Du solltest hierfür mindestens zwei Wochen einplanen. Hast du weniger Zeit, plane deine Reise nach dem Motto „Weniger ist mehr“ und fokussiere dich auf eine Region. Hier bietet sich insbesondere die Südküste zwischen Reykjavik und Höfn an.

Aufgrund der unbeständigen Wettersituation ist Flexibilität auf Island Gold wert. Diese hast du aber nur, wenn du mit Zelt oder Camper reist. Ziehst du hingegen die Übernachtung in festen Unterkünften vor, empfehlen wir dir, diese unbedingt vorzubuchen.

Wir hoffen, dass dir unsere Tipps für deine Reiseplanungen nach Island hilfreich waren und wünschen dir eine tolle Reise in dieses faszinierende Land. Gib uns gerne in den Kommentaren Feedback, ob dir unser Artikel gefallen hat oder du Informationen vermisst hast.

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