Unsere Highlights in Island – Die Südküste

Die Südküste Islands ist eine der interessantesten und vielfältigsten Streckenabschnitte der Ringstraße, an der viele Highlights auf Island liegen. Die Strecke führt durch ausgedehnte Lavafelder und große Sanderflächen vorbei an mehreren sehr sehenswerten Wasserfällen bis an den Südrand von Europas größtem Gletscher, dem Vatnajökull. Ein lohnender Abstecher führt auf die Westmännerinseln, wo zwischen Mitte April und September Papgeientaucher beobachten werden können. Leider hatten wir bisher noch nicht die Möglichkeit, diese Inselgruppe zu besuchen.

Island, 2015, Reynisdrangar

Reynisdrangar

Seljalandsfoss und Glúfrafoss

Position: N 63°36’57.9″, W 19°59’34.0″

Du wolltest schon immer mal einen Wasserfall von allen Seiten bestaunen? Dann bist du hier genau richtig. Die Seljalandsá überwindet hier einen Höhenunterschied von rund 60 m und fällt in ein rund eingerahmtes grünes Becken, bevor sie ein kleines Stück weiter in die Überschwemmungsebene des Markarfljót mündet. Hinter dem Wasserfall ist der Felsen ausgehölt, so dass eine Höhle entsteht, durch die ein angelegter Rundweg führt. So steht man also plötzlich hinter dem Wasserfall und kann durch den Wasserschleier auf das dahinter liegende Land schauen. Hier sind Regenjacken sehr ratsam, auch bei strahlendem Sonnenschein steht man ganz schön „im Regen“.

Nur wenige 100 m nördlich, in direkter Nähe zum Campingplatz, liegt der versteckte Glúfrafoss, der in einer beeindruckenden Schlucht liegt. Von außen ist nur der wenig spekatkuläre obere Teil sehen. Um seine volle Pracht zu bestaunen, muss man im Flussbett durch die Schlucht gehen, um dann am Fuße des Wasserfalls zu stehen. Auch hier bietet sich Regenkleidung an.

Island, 2015, Highlights, Seljalandsfoss

Seljalandsfoss

Skógafoss

Position: N 63°31’55.9″, W 19°30’40.9″

Der nächste beeindruckende Wasserfall an der Südküste ist der Skógafoss. Wie auch der Seljalandsfoss stürzt sich der Skógafoss die ehemalige isländische Steilküste herunter. Bei einer ähnlichen Höhe wirkt dieser mit seinen 25 m Breite aber insgesamt mächtiger. An der Ostseite führt ein Pfad den Hang hinauf zum Sattel des Finnvörðuháls. Dieser ist Teil des bekannten Laugavegurs, der von Landmannalaugur nach Þórsmörk führt. Hier kann man beliebig lange wandern. Der Weg hinauf lohnt sich in jedem Falle.

Island, 2015, Highlights, Skógafoss

Skógafoss

Flugzeugwrack

Position: N 63°27’32.8″, W 19°21’53.2″

Auf den endlosen schwarzen Sanderflächen des Sólheimasandur Strand stürzte im Winter 1973 ein Flugzeug der US Navy ab. Bis heute liegt das ausgeschlachtete Flugzeugwrack an eben dieser Stelle und war viele Jahre in Vergessenheit geraten. Erst durch Sigur Rós und Justin Bieber geriet dieses Wrack wieder in den Fokus der Öffentlichkeit und wird seitdem immer häufiger von Touristen und Fotografen aufgesucht.

Als wir 2015 dort waren, gab es nur einen unscheinbaren kleinen Parkplatz am Rande der Ringstraße. Hinter einem der in Island unzähligen Gattertore führte eine Schotterpiste zum Wrack. Für Fahrer eines 4×4-Wagens war es möglich direkt vorzufahren, alle anderen – so auch wir – mussten die ca. 4 km pro Richtung über die eintönige Sanderfläche zu Fuß bezwingen. Bei Sturm und Regen ist dies kein wirkliches Vergnügen. Aufgrund der zunehmenden Touristenströme haben die Landbesitzer die Piste für den Individualverkehr mittlerweile gesperrt. Dafür ist an der Straße ein großer, nicht mehr zu übersehender Parkplatz entstanden. Ab hier gibt es jetzt auch die Möglichkeit einen Shuttelbus zu nutzen. Leider eine Entwicklung, die es auf Island mittlerweile immer häufiger gibt…

Island, 2015

Flugzeugwrack nahe Vík

Vik í Mýrdal

Position: N 63°25’15.8″, W 19°00’15.1″

In und um Vík í Mýrdal kannst du ohne weiteres mindestens einen ganzen Tag verbringen. Der Ort ist Ausgangspunkt für viele Highlights auf Island. Das wohl bekannteste Merkmal ist der von Basaltsäulen eingerahmte schwarze Strand Reynisfjara und die vorgelagerten Reynisdrangar. Einen besonders schönen Blick auf die Felsnadeln und das Felstor Dyrhólaey hast du von Hólsanefshellir aus. Mit Glück kannst du in den Sommermonaten an den steilen Klippen die niedlichen Papgeientaucher beobachten. Aber sei bitte immer vorsichtig. Die teils unvorhersehbare Brandung des Nordatlantiks hat hier schon mehrere Todesopfer gefordert. Halte Abstand zu der Wasserkante und achte auf die Hinweisschilder vor Ort!

Besonders gut hat uns hier eine Rundwanderung auf dem Reynisfjall gefallen. Nahezu alleine waren wir auf dem Hochplateau, von dem aus sich ein wunderschöner Blick auf den Strand, die Felsnadeln und in der Ferne das Felstor eröffnet. Der Weg führt etwas versteckt teilweise auf Schafgangeln. Ein guter Startpunkt ist bei der kleinen Reyniskirkja.

Auf der Weiterfahrt in Richtung Osten führt die Straße durch riesige beeindruckende Sanderflächen. Hier lohnt es sich definitiv auszusteigen und sich die bizarre Welt des moosbewachsenen Lavagesteins anzuschauen. Aber bitte beachtet: Auch wenn dies nicht nach einer beeindruckenden Flora aussieht, so ist dies eine empfindliche Welt, die nicht durch unachtsames Durchwandern zerstören werden sollte.

Island, 2015

Blick auf den Strand Reynisfjara und das Felstor Dyrhólaey

Skaftafell

Position: N 64°00’23.7″, W 16°56’14.6″

Ausgehend von Skaftafell kannst du vergleichsweise einfach die Eiswelt Islands erkunden. Verschiedene Gletscherzungen des Vatnajökull (Europas größtem Gletscher außerhalb des Polarregion) reichen hier weit an die Straße heran. Aufgrund der Gefahren, die von Gletscherspalten etc. ausgehen, raten wir dringend von der eigenständigen Erkundung ab. Es gibt aber verschiedene Dienstleister, die geführte Touren mit unterschiedlichem Fokus anbieten. Die fünfstündige Tour auf den Gletscher mit Pickel und Steigeisen war definitiv eines der Highlights unserer Islandreise.

Island, 2015, Skaftafell

Auf dem Falljökull

Svartifoss

Position: N 64°01’38.8″, W 16°58’30.8″

Ebenfalls bei Skaftafell gelegen ist der Svartifoss, der schwarze Wasserfall. Diesen ist mit einem kurzen Spaziergang vom Campingplatz (ca. 30 Minuten) zu erreichen. Der Wasserfall selbst erscheint uns nicht so imposant wie die anderen, jedoch besticht dieser durch die „hängenden“ schwarzen Basaltsäulen, die den Wasserfall einrahmen.

Island, 2015, Svartifoss

Svartifoss

Jökulsárlón

Position:  N 64°02’51.8″, W 16°10’47.6″

Wer auf der Ringstraße durch Islands Süden fährt, kommt unweigerlich an dieser Gletscherlagune vorbei, die zweifelslos eines der Highlights auf Island ist. Schon alleine der Blick auf das türkisblaue Wasser mit den schwimmenden Eisbergen vor der Abbruchkante des Gletschers ist faszinierend.

Noch beeindruckender ist dies aber bei einer Bootstour über die Lagune. Während die meisten Touristen die angebotenen Touren im Amphibienfahrzeug nutzen, empfehlen wir eine Tour in einem Schlauchboot mitzumachen. Auf den offenen Schlauchbooten sind die Gruppen zum einen um ein vielfaches kleiner (wir waren insgesamt 10 Personen), zum anderen fahren die Boote nicht nur im vorderen Bereich zwischen den Eisbergen durch sondern bis knapp vor die Gletscherkante, die hier ca. 60 m in die Höhe ragt. Aus der Ferne werden einem diese Dimensionen gar nicht klar. Wir haben uns winzig gefühlt. Mit ein wenig Glück, kann hier das Kalben des Gletschers hautnah erlebt werden. Bedenkt, diese Tour rechtzeitig zu buchen. Wir hatten Glück und konnten morgens spontan noch zwei Plätze auf der letzten Tour um 17:30 Uhr ergattern.

Unbedingt solltet ihr von hieraus auch noch einmal an den schwarzen Strand auf der anderen Seite der Ringstraße gehen. Die dort liegenden klaren Eisberge auf schwarzem Sand haben dem Strand nicht umsonst den Namen „Diamond Beach“ gegeben.

Island, 2015, Jökulsárlón

Die Gletscherlagune Jökulsárlón

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