Heute reisen wir mit „Unseren schönsten Bildern“ in den hohen Norden nach Island. Auf unsere Rundreise im Jahr 2015 konnten wir Erdgeschichte hautnah miterleben: das Auseinanderdriften der europäischen und der amerikanischen Erdplatte auf der Halbinsel Reykjanes, die beeindruckende Gletscherwelt rund um den riesigen Vatnajökull, unzählige Lavafelder, Vulkane und Schlammtöpfe in der Mývatn-Region, diverse heiße Quellen, die zum Baden einluden sowie eine Vielzahl von Wasserfällen. Ein Eldorado für Geografen, Fotografen und Naturliebhaber. Vielfältiger und gegensätzlicher kann die Insel aus Feuer und Eis kaum sein. Und all das in einem Land, das nur rund 300.000 Einwohner zählt von denen knapp zwei Drittel rund um die Hauptstadt Reykjavik leben. Am Ende unserer gut zwei-wöchigen Rundreise staunten wir nicht schlecht als die Kilometeranzeige unseres Mietwagens knapp 4500 km anzeigte.
Halbinsel Dyrhólaey
Einer der beeindruckensten Küstenabschnitte im Süden Islands beginnt westlich von Vík. Die Region ist geprägt durch kilometerbreite Sanderflächen, Strände aus schwarzem Vulkansand und beeindruckenden Felsformationen. Das folgende Bild zeigt die Halbinsel Dyrhóley mit dem markanten Felstor. Von Mai bis August können auf den Felsen unzählige Papageitaucher (Puffins) beobachtet werden.
Blick auf die Halbinsel Dyrhólaey
Nikon D7000 + Sigma 17-50 f/2.8 @ 27mm, ISO 200, 1/400s, f/11.0
Falljökull
Ein Erlebnis der besonderen Art war für uns eine Gletscherwanderung auf dem Falljökull, einem Nebengletscher des Vatnajökull. Der Vatnajökull ist mit seinen rund 8.000 km² nicht nur der größte Gletscher Islands sondern auch der größte Gletscher Europas außerhalb der Polarregion. Nach zwei Tagen Dauerregen wollten wir die Gletschertour starten. Noch auf dem Parkplatz Skaftafell regnete es in Strömen und die Stimmung war am Boden. Pünktlich zum Start der Tour hörte es wie von Geisterhand auf zu regnen und wir konnten die beeindruckenden Farben der Gletscherwelt bewundern.
Auf dem Falljökull
Nikon D7000 + Sigma 17-50 f/2.8 @ 20mm, ISO 100, 1/500s, f/9.0
Mývatn
Ein weiteres Highlight ist die Mývatn-Region im Norden Islands. Hier dampft und zischt es an jeder Ecke und es ist schwer, den Schwefelgeruch wieder aus der Nase zu bekommen. Besonders beeindruckt hat uns das Lavafeld rund um den Vulkan Leirhnjúkur. Das Besondere: obwohl die letzte Ausbruchserie bereits im Jahr 1984 endete, sind Teile der erstarrten Lava noch immer handwarm. Hier konnten wir einen Teil der Erdgeschichte im wahrsten Sinne „hautnah“ miterleben.
Leirhnjúkur, Mývatn
Nikon D7000 + Sigma 17-50 f/2.8 @ 24mm, ISO 200, 1/400s, f/7.1
Halbinsel Snæfellsnes
Die im Westen Islands gelegene Halbinsel Snæfellsnes wird auch als „Island in Miniatur“ genannt, da sie auf kleinster Fläche viele Reize der großen Insel wiedergibt. Immer wieder bedecken riesige Moosflächen den schroffen felsigen Untergrund. Eine äußerst reizvolle Landschaft für unzählige Fotomotive. Hierbei ist unbedingt darauf zu achten, die Moosflächen nicht zu betreten, da diese Jahrzehnte benötigen, um sich von den durch Fußspuren verursachten Schäden wieder zu erholen.
Mooslandschaft auf Snæfellsnes
Nikon D7000 + Sigma 17-50 f/2.8 @ 22mm, ISO 200, 1/125s, f/5.6
Das Fotomotiv auf Snæfellsnes ist zweifelsohne der 463 Meter hohe Kirkjufell zusammen mit dem dekorativen Wasserfall Kirkjufellsfoss im Vordergrund. Verkehrsgünstig direkt an der Hauptstraße gelegen, locken Berg und Wasserfall mittlerweile leider sehr viele Touristen an. Als wir im Jahr 2015 dort waren, hielt sich der Ansturm noch in Grenzen. Gerade am späten Abend waren nur wenige Reisende vor Ort und genossen die einmalige Stimmung wenn die untergehende Sonne den Himmel in ein magisches Licht taucht. Mittlerweile ist wohl ein dritter Parkplatz entstanden, der den wachsenden Besucheransturm bewältigen soll. Eine traurige Entwicklung, die sich in Island in den letzten Jahren leider mehr und mehr abzeichnet.
Kirkjufell und Kirkjufellsfoss auf Snæfellsnes
Nikon D7000 + Sigma 17-50 f/2.8 @ 17mm, ISO 100, 75s, f/11.0
