Deutschland, Föhr

Föhr: Perle im Wattenmeer

Wattenmeer, weiße Strände, grüne Wiesen und malerische Inseldörfer. Das ist Föhr. Seit vielen Jahren führt uns der Weg in die friesische Karibik auf die Nordseeinsel Föhr, die mittlerweile als Konstante in unserem Reiseplan steht. Wozu in die Ferne schweifen… Einfach mal abschalten und runterkommen. Den Blick auf die Halligen genießen, mit einem leckeren Eis auf der Promenade schlendern, mit den Füßen durchs Watt laufen, dem Sturm beim Surfen trotzen und eine leckere Erdbeerwaffel schlemmen…

Im Juni verbrachten wir wieder eine Woche auf unserer Lieblingsinsel. Es ist alles wie immer: der Urlaub beginnt in genau dem Moment, wenn wir in Dagebüll über den Deich fahren und unsere Hälse immer länger werden, um als erster den ersehnten Blick auf die Nordsee und die vor uns liegende Insel zu erhaschen. Föhr! Sofort schalten wir in den Urlaubsmodus. Nach knapp 45 Minuten Fährfahrt, auf der wir mit Glück schon die ersten Seehunde auf den Sandbänken sehen, erreichen wir „unsere“ Insel, „unser“ Föhr. Eine Woche Strand, Wattenmeer und Inselromantik liegen vor uns. Unsere Unterkunft liegt wie immer direkt am Südstrand, sodass wir in drei Minuten zu Fuß am Wasser sind, herrlich! Das Windsurfmaterial deponieren wir im Garten unserer Ferienwohnung und beim ersten Sturm geht es sofort aufs Wasser. Aber erstmal zieht es uns an den Strand und wir lassen uns die frische Nordseebrise um die Nase wehen. Am Abend essen wir noch ein Eis in der weltbesten Eisdiele.

Strandliebhaber und Träumer

Föhr hält für jeden etwas bereit: der Südstrand mit seinem feinen weißen Sand bietet jedem Strandliebhaber und Sandburgenbauer einen tollen Ort sich auszutoben oder einfach im Strandkorb zu relaxen. Besonders lohnenswert ist die Stimmung am Abend, wenn wieder etwas Ruhe einkehrt und die untergehende Sonne die Kulisse der vorgelagerten Halligen in ein traumhaftes Licht taucht.

Ein ähnliches Farbenspiel bietet der Blick von Utersum auf die untergehende Sonne zwischen Amrum und Sylt. Je nach Jahreszeit geht die Sonne über Amrum, über Sylt oder dazwischen unter. Ein wunderschöner Blick, den man sich am falschen Standort unter Umständen mit vielen Urlaubern teilen muss. Wer sich hier nicht zwischen die staunenden Massen stellen möchte, sucht sich besser einen Platz Richtung Kurklinik und ist mit sich und dem Sonnenuntergang alleine.

Unterwegs im Watt

Ein besonderes Erlebnis ist natürlich eine Wattwanderung. Hierfür bietet Föhr ideale Voraussetzungen. Die wohl abenteuerlichste Tour ist sicher die Wanderung von Föhr nach Amrum. Die rund 8 Kilometer lange Wanderung von Insel zu Insel über den Meeresboden dauert ca. 2,5 Stunden und sollte stets zusammen mit einem Wattführer gemacht werden. Wir empfehlen hier H. J. Fischer – ein echtes Föhrer Urgestein. Tickets für organisierte Touren gibt es im Fährbüro am Wyker Hafen. Wer sich nicht mit den Gezeiten und den Gefahren im Watt auskennt, sollte niemals alleine ins Watt hinausgehen!

Radfahren und Inselromantik

Föhr ist ein Eldorado für Radfahrer, wenngleich die Insel an einem halben Tag sicher schnell umrundet ist. Jedoch sollte sich jeder die Zeit nehmen und in den gemütlichen Inseldörfern einen ausgiebigen Halt einplanen. An erster Stelle sind dies natürlich die Orte Nieblum und Oldsum, deren Besuch sich vor allem wegen der malerischen Reetdachhäuser sowie der unzähligen Hofcafés lohnt. Ebenso obligatorisch wie lohnenswert ist die Fahrt südlich der Traumstraße zwischen Goting und Utersum sowie der Besuch der Godelniederung nahe Witsum. Ja, auf Föhr gibt es sogar einen Fluss, die Godel. Wer sein eigenes Rad nicht dabei hat, kann sich bei einem der vielen Fahrradverleihe einen Drahtesel ausleihen.

Föhr ist familientauglich

Föhr ist nicht nur deutlich größer als die Nachbarinsel Amrum, sondern bietet gleichzeitig viel Abwechslung für Groß und Klein. Die Promenade entlang des Südstrands, die in Wyk in die beliebte Einkaufsstraße Sandwall übergeht, läd in vielerlei Hinsicht zum Bummeln ein. Wassersportschulen bieten diverse Aktivitäten im und am Wasser an. Ein Besuch im Meerwasserwellenbad kann die Kleinen auch bei schlechtem Wetter bei Laune halten. Viele Bauernhöfe bieten Aktivitäten für die ganze Familie an. Vom Wyker Hafen aus werden unterschiedliche Ausflugsfahrten z.B. zu den Halligen, den Seehundbänken sowie nach Helgoland und Sylt angeboten. Infos gibt es im Fährbüro im Wyker Hafen. Außerdem wird auf der Insel ein abwechslungsreiches Kulturprogramm für jeden Geschmack angeboten. Verschiedene handwerkliche, künstlerische oder sportliche Tageskurse bieten Kindern und  Erwachsenen Abwechslung.

Dreh- und Angelpunkt ist und bleibt der Südstrand, der sich wie eine Sichel um den Hauptort Wyk legt. Der schönste Strandabschnitt ist zwischen den Wassersportschulen Schapers im Westen und Pitschis im Osten zu finden. Der feine Sandstrand ist durch die geschützte Lage Föhrs ein Paradies für Kinder, da das Wasser seicht und der Strand nicht allzu breit ist. Auch bei Niedrigwasser ist es hier keinesfalls langweilig. Das Watt beginnt direkt am Strand und bietet jede Menge Erkundungspotential. Aber auch hier gilt, wer sich nicht auskennt, sollte unbedingt in Strandnähe bleiben, den Priel nicht überqueren und sich nur bei ablaufendem Wasser ins Watt trauen. Hier ist ein Gezeitenkalender sinnvoll.

Die Nachbarinsel Amrum

Amrum bietet mit seinem 15 Kilometer langen und bis zu 1,5 Kilometer breiten Kniepsand zwar einen ebenso überdimensionalen wie beeindruckenden Sandstrand, der für Familien jedoch nur bedingt geeignet ist, da der Weg zum Wasser mitunter recht lang werden kann. Weiterhin ist das Klima durch die exponierte Lage Amrums etwas rauher, was die Insel etwas ursprünglicher und natürlicher erscheinen lässt. Da Amrum von Föhr aus mit der Fähre sehr gut angebunden ist, eignet sich ein Besuch der Nachbarinsel ausgezeichnet für einen unvergesslichen Tagesausflug, den jeder Föhr-Urlauber mindestens einmal gemacht haben sollte.

Das Wetter

Die Insellage wirkt sich extrem auf die Wetterlage aus. Die Erfahrungen nach mehr als 30 Jahren Föhr-Urlauben hat gezeigt, dass das Wetter auf Föhr meist besser ist als auf dem nahen Festland. Oft gelangt das schlechte Wetter gar nicht erst auf die Insel. Auf Föhr sowie den anderen Inseln und Halligen herrscht eine Art Mikroklima, das sich vom Rest Schleswig-Holsteins meist unterscheidet. Tage, an denen es pausenlos von morgens bis abends regnet, sind äußerst selten.

Abendstimmung in Utersum mit Blick nach Sylt

Bei so viel Abwechslung vergeht die Zeit wie im Flug und so sind wir nach einer guten Woche ein wenig traurig, als wir die Rückreise antreten müssen. Eine Woche ist einfach viel zu kurz. Aber wir sagen „Bis zum nächsten Mal“. Das hat die letzten Jahre immer gut geklappt.

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